polnischer Politiker und Chemiker; Emigration 1892; Prof. in Freiburg in der Schweiz ab 1897 und in Lemberg ab 1912; 1926 auf Vorschlag Pilsudskis zum Staatspräsidenten gewählt; ging nach dem deutschen Angriff auf Polen 1939 erst nach Rumänien und dann in die Schweiz
* 1. Dezember 1867 Mierzanow bei Plock
† 21. Oktober 1946 Versoix bei Genf (Schweiz)
Wirken
Ignaz Moscicki wurde am 1. Dezember 1867 in Mierzanow bei Plock geboren. Als Sohn eines gutsituierten Gutsbesitzers bezog er die Technische Hochschule in Riga, entfaltete aber schon als Student eine lebhafte politische Tätigkeit, so daß er ins Ausland fliehen mußte. In London beendete er seine chemisch-technischen Studien, worauf er 1897 an die Universität Freiburg in der Schweiz übersiedelte. Im Jahre 1905 gelang ihm eine Erfindung, die für die Stickstoffgewinnung bahnbrechend geworden ist. Im Jahre 1912 wurde er als Professor für Elektro-Chemie an die Universität Lemberg berufen.
Nach Kriegsausbruch betätigte er sich dann bei der Organisation der polnischen Legionen. Als nach der Abtretung Ost-Oberschlesiens die in deutschem Besitz befindlichen Stickstoffwerke von Chorzow an Polen fielen, wurde M. an deren Spitze berufen und führte ihre Überleitung durch. Am 1. Juni 1926 wurde er dann auf Vorschlag Pilsudskis zum Staatspräsidenten gewählt und nach sieben Jahren am 8. 5. 1933 ...